Archivgebäude
Das Staatsarchiv Schaffhausen ist mutmasslich als einziges Schweizer Staatsarchiv auch heute noch in einem Archivzweckbau des 17. Jahrhunderts untergebracht. Wer hier arbeitet und forscht, kann dies somit unter Nutzung heutiger technischer Möglichkeiten in einem Archivgebäude tun, das auf besondere Weise ein Stück Kultur- und Verwaltungsgeschichte in seiner Architektur bewahrt hat.
Die Geschichte des Archivgebäudes reicht zurück bis 1610, als am heutigen Standort Rathausbogen 4 ein Schatzgewölbe eingerichtet wurde. 1669 wurde unter Leitung von Stadtbaumeister Heinrich Peyer ein Archivraum erbaut, der heute als Lesesaal für alle Interessierten öffentlich zugänglich ist. Als kunsthistorische Besonderheit gilt die mit bemalter Ornamentik reich verzierte Eisentür und die Renaissance-Supraporte in Sandstein mit den bemalten Wappen des Standes, der Bürgermeister und Räte. Die Stuckdecke stammt vermutlich von dem bekannten Schaffhauser Stuckateur Samuel Höscheller.
Aufgrund der stetig wachsenden Masse an Schriftgut wurde das Archivgebäude in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach erweitert. 1732 wurde die so genannte "Censurstube" des Nachbarhauses dem Archiv zugeschlagen und jahrzehntelang als Büro des Archivars genutzt. 1885 erfolgte der teilweise Abbruch, Neubau und Vergrösserung unter Leitung von Kantonsbaumeister Johann Christian Bahnmeier. 1936 wurde das Gebäude um ein Stockwerk erhöht.
Heute befinden sich im Archivgebäude Lesesaal, Büros und ein Teil der Magazine. Da der Platz für die rund 4 Kilometer Archivgut im Gebäude am Rathausbogen schon lange nicht mehr ausreicht, bewirtschaftet das Staatsarchiv drei Aussenmagazine.