Lupold, Herzog zu Oesterreich, gibt Vogt, Rat und Burgern von Schaffhausen bekannt, dass er und andere Herren, auch Basel und andere Städte einer nüwen müntz obereinkommen sin und gebietet 1) dass man von jeglichem, der die nüw müntz versprichet oder verwirfet 5 schilling ze buse neme sol, 2) dass die Wechsler 1 Gulden um 10 Schilling kaufen und um 10 Schilling und 1 Pfennig verkaufen, ebenso 1 Gulden um 1 Pfund Schaffhauser Pfennig kaufen und um 1 Pfund und 2 Pfennig ausgeben sollen und sol man die müntz ze welschen Neuvenburg, Berne, Soloturn und Burgdorf verruoffen und verbieten; pena 5 Schilling auf je 1 Pfund. Die Ordnung trit in Kraft morn über 14 Tag.
Titel
Lupold, Herzog zu Oesterreich, gibt Vogt, Rat und Burgern von Schaffhausen bekannt, dass er und andere Herren, auch Basel und andere Städte einer nüwen müntz obereinkommen sin und gebietet 1) dass man von jeglichem, der die nüw müntz versprichet oder verwirfet 5 schilling ze buse neme sol, 2) dass die Wechsler 1 Gulden um 10 Schilling kaufen und um 10 Schilling und 1 Pfennig verkaufen, ebenso 1 Gulden um 1 Pfund Schaffhauser Pfennig kaufen und um 1 Pfund und 2 Pfennig ausgeben sollen und sol man die müntz ze welschen Neuvenburg, Berne, Soloturn und Burgdorf verruoffen und verbieten; pena 5 Schilling auf je 1 Pfund. Die Ordnung trit in Kraft morn über 14 Tag.
Signatur
Urkunden 1/1040
Entstehungszeitraum
25.04.1376
Archivalienart
Urkunde
Bemerkung zur Datierung
St. Marci Ev.
Altsignatur
UR 1040
Ausstellungsort
Schaffhausen
Überlieferungsformen
Pergament
Physische Benutzbarkeit
Frei einsehbar
Schutzfrist
0 Jahre
Editionshinweise
Mommsen, S. 189–190, Nr. 105.
Editionstext
Mommsen 105. Herzog Leopold von Österreich gebietet Vogt und Stadt, Bestimmungen über die neue Münze zu befolgen
1376 April 25. Schaffhausen
Wir Lu'polt von gots gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyer, ze Kernden und ze Krain, graf ze Tyrol etc. embieten unsern getrewen dem vogt, dem rat und den burgern ze Schafhusen unser gnad und alles guot. Als wir und ander herren, die mu'ntz habent, und ouch die von Basel und ander stett einer nu'wn mu'ntz uberein komen sin nach des briefs sag, der daruber gegeben ist, lazzen wir ew wizzen, daz wir und si darumb, das dieselb muentz dest bas gehalten werd, sin solicher buend und artikel ze rât worden, als hie nach geschriben stet:
[1.] Des ersten, daz man von iegklichem, der die nuewn muentz versprichet oder verwirfet, es si uf dem land oder in den stetten, von froemden oder heimischen, die die muentz billich nemen su'llent funf schilling der nu'wn phening ze buozz und ze pen nemen sol und des niemand lazzen, als dik er daz widerredt.
[2.] Es su'llent ouch all wechsler und die, die guldin kouffent und verkouffent, sweren einen eyd, daz si einen guldin umb zehen schilling der nuewn phening, die man anderswa schlecht in kouffen und in wider nicht hocher noch tuerer verkouffen und usgeben denn umb zehen schilling und einen phening; und einen guldin in kouffen umb ein phunt der phening, so man hie ze Schafhusen slecht und in usgeben umb ein phunt und zwen phening; oder als dik si es u'berfarent und nicht haltent, so su'llent si die pên und buozz geben als vorbescheiden ist.
[3.] Welich ouch nicht wechsler sind und dis nicht haltent und dheine guldin tu're usgebent und verkouffent, als vorgeschriben stat, die su'llent ouch die pen geben, so uf die gesetzt ist, die die mu'ntz ze nemend versprechent, daz ist fu'nff schilling phening.
[4.] Und sol man dis versorgen und besetzen, das es allenthalben uf dem land und in den stetten also gehalten werd.
[5.] Man sol ouch die alten phening, die geslagen sind vor dirr ordnung der nuewn mu'ntz von den herren und stetten, die in dise ordnung sind begriffen, ye dry fu'r zwen dirr nuewne phening nemen hinand untz uf sand Johans tag ze su'ngichten ze neachst. Dannenthin sol man einen derselben alten phening fu'r einen nuewne helbling nemen und geben.
[6.] Und sol man nu ze stund die muentz ze Welschem Nuwnburg, Berne, Solotern und Burgdorf verrueffen und verbieten, daz si niemand neme. Wer si aber daru'ber neame und sich daz ein phu'nd, von dem sol man ze buozz nemen von ie einem phund fu'nf schilling derselben phening. Davon gebieten wir uech und schaffen ernstlich, daz ir von nwn u'ber viertzehen tag anfahent, dieselben bu'nd und artikel also zehalten vestiklich by unsern hulden und daz ouch unvertzogenlich in ewer stat berueffen und verku'nden heizzet.
Geben ze Schafhusen, an sand Marcus tag des heiligen ewangelisten anno etc. LXXVlo.
Original: Urk. 1040. Papier, rückseitig besiegelt. 30,5:20,8 cm.
Regest: Q ZH Wirtsch. I S. 165 Anm. 1. – UR 1040.
Angesichts der Literatur ist man zunächst versucht, 1376 für eine Falschdatierung zu halten, da der Beginn des Rappenmünzbundes im Münzvertrag von 1377 III 7 (Q ZH Wirtsch. I Nr. 318) gesehen wird. Neben diesem Stück weisen aber Q ZH Wirtsch. I Nr. 311 und wohl auch Nr. 309 auf frühere Münzvereinbarungen hin. Jedoch stimmen einzelne Bestimmungen, wie etwa die Geltungsdauer der alten Münze, nicht miteinander überein.
Anmerkungen
Siegel aufgedrückt. Missiv auf Papier.